"Bibel und Archäologie" Hat die Bibel doch nicht Recht?http://www.efg-hohenstaufenstr.de/downloads/bibel/bibel_und_archaeologie.html
Allerdings wird man von David gar keine besonderen Skulpturen oder Reliefs, wie bei den Ägyptern erwarten dürfen, denn die Pharaonen liessen sich als Götter verehren. Die Gebote Gottes hingegen haben dies den israelischen Königen ausdrücklich verboten! Das Fehlen von Inschriften und Skulpturen passt also sehr gut zu den biblischen Berichten über die göttlichen Verbote.
Dennoch führte der negative archäologische Befund dazu, dass radikal bibelkritische Forscher daran zweifelten, dass König David überhaupt jemals gelebt hat. Diese Kritiker (auch als Revisionisten oder Minimalisten bezeichnet – da sie der Bibel nur "minimal" glauben und die Berichte aus der Patriarchen und Königszeit als rein erfundene religiöse Propaganda ansehen) argumentieren, dass der "David-Mythos" nach der babylonischen Gefangenschaft entstand, als Tempelpriester verschiedene heroische Geschichten auf die "mythologische" Figur David übertrugen, um in ihren Schriften die Entstehung der israelischen Monarchie zu erklären. David und Salomo seinen "mythische" aber keine "historische" Persönlichkeiten. Die Bibel könne, so die Meinung der Minimalisten, uns nur etwas über die Zeit berichten in der sie geschrieben wurde. Natürlich vertreten die Minimalisten die These, dass die Berichte der Bibel erst sehr spät niedergeschrieben wurden – entweder in der persischen Periode (4. Jahrhundert v. Chr.) oder in der hellenistischen Periode (3.-2. Jahrhundert v. Chr.). Die Schriftrollenfunde von Qumran, deren Bibeltexte bis in das 3. Jahrhundert v. Chr. reichen, widersprechen allerdings solchen Theorien.
Das Königreich von David sei ein Trugschluss und Jerusalem sei niemals so gross gewesen, wie es die Bibel für die Zeit König Salomos beschreibt. Dies sei eine Legende, so die Bibelkritiker. Einige zweifeln sogar daran, ob Jerusalem als Stadt damals überhaupt existiert habe. Solcher Sicht widersprechen evangelikale Forscher, wie der Altestamentler und Inschriftenspezialist Dr. Martin Heide (München / Basel): "Wenn man aus der Zeit Salomos und Davids nur sehr wenige Dinge findet, heißt das noch lange nicht, dass es diese Zeit etwa nicht gegeben hat oder dass der biblische Bericht darüber falsch ist. Die Behauptung des Spiegels, unter dem Spaten der Ausgräber sei Jerusalem zum Dorf geschrumpft, ist schlichtweg Quatsch. Keine Stadt, und schon gar nicht eine Kulturstadt, und erst recht nicht, wenn sie hauptsächlich auf Felsen gebaut ist wie Jerusalem, und noch weniger, wenn sie viele schwerste Zerstörungen und Belagerungen erfahren hat, wird dann von einer bestimmten Bauperiode noch soviel Überreste haben, dass man daraus alleine definitive historische Fakten rekonstruieren könnte! Schließlich hat König David oder Salomo nicht für uns ein paar Ruinen konservieren lassen, damit wir uns in der Neuzeit noch etwas vom Glanz seiner Zeit "ergraben" können!"
Ein Fund und seine Folgen ...
Doch der Mythos um König David zerbrach als ein Forscherteam 1993 unter Leitung eines der größten lebenden Archäologen Israels - Prof. Avraham Biran - in Norden Israels eine fast 3000 Jahre alte Basalt-Stele (Gedenkstein) entdeckte mit der Inschrift "Haus Davids".
Bereits seit 28 Jahren gräbt Prof. Biran im Tell Dan (nahe der Grenze zum Libanon). Doch dieser Fund ist die Krönung seiner Grabungsarbeit, denn so der Professor über seinen Sensationsfund: "In der Mauer eines Gebäudes aus dem Ende des 9., Anfang des 8. Jahrunderts [v. Chr.] entdeckten wir dies Fragment mit einer aramäischen Inschrift. Die Zeilen sprechen von einem Krieg zwischen den Israeliten und den Aramäern (Syrern) und aus der Bibel wissen wir von diesen andauernden Auseinandersetzungen ... Aber was wirklich sensationell ist, war die Entdeckung, dass ein "König von Israel" und das "Haus Davids" erwähnt ist ... Hier haben wir eine Erwähnung von "dem Haus von David" [also von der Dynastie David] ... niedergeschrieben ca. 150 Jahre nach der Herrschaft Davids ... Das aufregende ist, das wir hier einen historischen Gedenkstein haben, der sich auf historische Ereignisse bezieht, von denen in der Bibel ausführlich berichtet wird (2. Könige 8,7-15; 9,6-10)".
Mit diesem Stein und der Erwähnung des "Königs von Israel" und dem "Haus Davids" liegt das älteste Zeugnis ausserhalb der Bibel für die Dynastie des Königs Davids vor. Und wenn es ein "Haus David" also eine "Königsdynastie David" gab, dann natürlich auch den Dynastiebegründer König David. Hier hat ein Inschrift die bibelkritischen Theorien schwer erschüttert. Dazu der Archäologe Dr. Byrant Wood, Direktor von Associates for Biblical Research: "In unseren Tagen vertreten die meisten Wissenschaftler, Archäologen und Bibelgelehrten eine sehr kritische Sicht in Bezug auf die historische Korrektheit von vielen Berichten in der Bibel. Die meisten (bibelkritischen) Gelehrte würden sagen, dass alles was mit der Zeit vor den Königen zusammenhängt einfach Legenden und Mythen seien. Hier kann Archäologie aber eine wichtige Rolle spielen. Schon oft haben neuere archäologische Entdeckungen die älteren kritischen Ansichten über die Bibel als falsch erwiesen. Viele Forscher haben gesagt, dass David und Salomo nie existiert haben und nun haben wir eine Stele, die David erwähnt. So kann die Archäologie eine wichtige Rolle spielen die Wahrheit der Schrift zu belegen angesichts der Kritik, die heute aus den Reihen der modernen Gelehrten kommt".