Zunächst möchte ich allgemein schildern, wo und wie Gottes Zorn in der Bibel vorkommt, um anschließend konkret auf den Römerbrief und die in der Frage erwähnten Teilaspekte zu sprechen zu kommen.
Wir können in der Bibel recht oft nachlesen, dass Gott zornig wird und unmittelbar handelt (2.Mose 4,14; 4.Mose 11,1; 4.Mose 22,22; 2.Samuel 6,7-999; 2.Mose 32,10; 4.Mose 32,13; 5.Mose 7,4; Josua 23,16).
Gottes Zorn bedeutet: Gott lehnt den Gegenstand ab, der seinen Zorns erregte, was in aller Regel katastrophale Auswirkungen hat (4.Mose 12,9; 2.Samuel 22,8ff; 2.Könige 17,18; 2.Chronik 29,
. Sein Groll kann geradezu entbrennen, verheerend und vernichtend sein (5.Mose 29,23; Psalm 90,7; Nahum 1,6).
Warum wird Gott zornig?Eng zusammen hängt Gottes Zorn mit seiner Heiligkeit und Majestät, gehört zum Wesen eines eifernden und gerechten Gottes (5.Mose 6,15; Hesekiel 38,19; Nahum 1,2).
Die Bibel macht deutlich, dass das Thema Sünde in Gottes Augen kein Kavaliersdelikt ist, der schnell und problemlos aus der Welt zu schaffen wäre. Sünde in ihrem ganzen schrecklichen Wesen kränkt Gott und muss seinen Unmut herausfordern, bewegt ihn schließlich zum erzürnten Gerichtshandeln (z.B. in 1.Könige 14,9; Esra 9,14-15).
Gottes heftige Gefühlsregung steht zudem oft im Zusammenhang damit,
dass sein Bund mit den Menschen gebrochen wird (z.B. 5.Mose 29,26-27; Richter 2,20),
dass Götzen angebetet werden und Menschen sich nicht an seine Spielregeln und Gebote halten (Micha 5,14; 4.Mose 25,3)
oder auch bei sozialer Ungerechtigkeit (2 Mose 22,21-23).
Zornig und liebevoll zugleich?Vor allem bei Jesus wird deutlich, dass dieser Zorn eng verbunden ist mit Traurigkeit und Betrübtsein über Schuld und Ungehorsam (Markus 3,5). Gottes Liebe und Gnade für Menschen ist nicht chirurgisch von seinem Zorn zu trennen, da er immer Vergebung, Beziehung und Rettung ermöglichen möchte.
Wenn wir die biblischen Berichte seit Schöpfung dieser Welt und bis zu ihrem zukünftigen Ende lesen, dringt immer wieder durch, dass Gott sich die Möglichkeit offen lässt, von seinem berechtigten und heiligen Zorn abzulassen und stattdessen gnädig zu sein (2.Chronik 29,10 und 2.Chronik 30,8; Esra 7,23). Dies wird besonders aus manchen Geschichtsepochen des Volks Israel ersichtlich; dennoch bleibt die Tatsache, dass Gott zornig werden kann, bis zum Ende dieser Weltzeit bestehen.
Rettung vor diesem Zorn ist nur durch Christus möglich, der durch seinen Tod am Kreuz Versöhnung mit Gott stiftet. Wer dieses Geschenk annimmt, bleibt nicht unter Gottes Zorn, sondern kann mit ihm in eine erfüllende Beziehung kommen. Wer Jesus dagegen ablehnt oder ignoriert, über dem bleibt der Zorn Gottes bestehen (Johannes 3,36).
Die Hoffnung auf einen Retter war schon im Alten Testament lebendig. Gott, der du uns verstoßen und zerstreut hast und zornig warst, tröste uns wieder.
Psalm 60,3
(siehe auch: Psalm 103,8; Jesaja 12,1; Jesaja 54,8; Hosea 14,5 oder Micha 7,18).
Welches Ziel hat Gottes Zorn?
Gerichtsandrohungen Gottes haben meist zum Ziel, dass Menschen sich wieder ihm zuwenden (Jeremia 36,7). Im Falle einer solchen echten Umkehr wird Gottes Zorn aufgeschoben, bleibt man aber weiter in Schuld und Trennung von ihm, wird er aus Worten Taten machen und das angekündigte Gericht unaufhaltsam folgen lassen
Sein Zorn kann also zur Umkehr führen - wie David bei in 2.Samuel 24: David spürt Gottes Unmut und Missfallen. Doch bevor sich dessen Zorn entflammt und auswirkt, nutzt er die ihm geschenkte Zeit, mit ganzem Herzen zu Gott zurück zu kommen. Daraufhin erfährt David Gottes Gnade und sein Erbarmen, er darf sehen, dass Gott nicht auf Zorn als letzter Äußerung seines Willens besteht.
Durch seinen Zorn drückt Gott sein Missfallen über bestimmte Ereignisse, Situationen und Gegebenheiten aus. Er betrachtet nicht teilnahmslos das Weltgeschehen, sondern hat aktiven Anteil am Leben des Einzelnen und der Menschheit.
Eng mit seinem Zorn ist Gottes Richten verbunden (Psalm 7,7).
In der Geschichte der Menschheit allgemein (z.B. Sintflut oder Sprachverwirrung in Babel)
insbesondere an seinem Volk Israel (bis hin zur Wegführung erst Israels, dann Judas)
noch spezieller an einzelnen Personen
und schließlich an Jesus, der stellvertretend für einen jeden von uns Menschen ans Kreuz genagelt wurde.
Gottes Zorn im Neuen TestamentVom Gericht über Jesus ausgehend wird im Neuen Testament ein Bogen zurück gespannt zum allgemeinen Gericht über die Menschen, dass schon bei den alttestamentlichen Propheten angekündigt wird (Jesaja 13,9ff; Daniel 8,19) und im Neuen Testament als kommender Zorn bezeichnet wird (Lukas 3,7; Epheser 5,6; Kolosser 3,6; 1.Thessalonicher 1,10), vor dem nur Jesus rettet.
Der Römerbrief stellt diese Thematik sehr kompakt dar:
Denn Gottes Zorn wird vom Himmel her offenbart über alles gottlose Wesen und alle Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten.
Römer 1,18
Gottes Zorn gilt zuerst dem Wesen der Sünde. Im Sinne der Rechtssicht Gottes und seiner Rechtsprechung sind alle Menschen ungerecht und schuldig. Sie entsprechen nicht der Rechtsordnung Gottes. Hier wird allgemein gesagt, dass Sünde Gottes Zorn hervorruft. Ein Folge davon ist, dass Gott die Menschen in den Begierden ihrer Herzen und schändlichen Leidenschaften überlassen hat“. Der Mensch ist dadurch ein Gefangener seiner Begierden, ohne dass er zur wirklichen Befriedigung gelangt, ja im Gegenteil, diese Leidenschaften schaffen Leid. Gott lässt sie in der Verirrung, deren Ende der Tod und eine Ferne des Lebens Gottes ist.
Du aber mit deinem verstockten und unbußfertigen Herzen häufst dir selbst Zorn an auf den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes.
Römer 2,5
In Kapitel 2 ist von einem göttlichen Urteil die Rede. Immer deutlicher ist von Gottes Be- und Verurteilung die Rede, und damit verbunden der innige Aufruf zur Umkehr und damit zum ewigen Leben. Erfolgt keine Umkehr, bleibt nur noch das gerechte Gericht Gottes.
Ungnade und Zorn aber denen, die streitsüchtig sind und der Wahrheit nicht gehorchen, gehorchen aber der Ungerechtigkeit.
Römer 2,8
Auch hier ist der Zorn allgemein zu sehen als ein Aufwallen Gottes gegenüber dem Gegenstand des gerechten Zorns, nämlich den in der Ungerechtigkeit verharrenden Menschen.
Um wie viel mehr werden wir nun durch ihn bewahrt werden vor dem Zorn, nachdem wir jetzt durch sein Blut gerecht geworden sind!
Römer 5,9
Die ersten 9 Verse aus diesem Kapitel fassen das Thema des Zornes Gottes zusammen. Das Opfer Jesu am Kreuz hat den Zorn Gottes besänftigt und den gerechten, heiligen und eifernden Gott mit der Menschheit versöhnt. Möglich gemacht hat dieses allein Gottes Liebe, die dieses Opfer Jesu forderte und zuließ. Nun ist es durch Gottes Gnade möglich, durch den Glauben Frieden mit Gott und Zugang zu dieser Gnade zu bekommen. Folge ist, als nun real Versöhnte vor dem Zorn Gottes errettet und bewahrt zu sein.
Auch weitere Stellen über den Zorn Gottes in Römer 9, Römer 10 und Römer 12 sprechen vom allgemeinen Zorn und dem Gericht, jedoch nicht von einzelnen Auswirkungen im aktuellen Leben des Einzelnen.
Gottes Zorn im Neuen TestamentVom Gericht über Jesus ausgehend wird im Neuen Testament ein Bogen zurück gespannt zum allgemeinen Gericht über die Menschen, dass schon bei den alttestamentlichen Propheten angekündigt wird (Jesaja 13,9ff; Daniel 8,19) und im Neuen Testament als kommender Zorn bezeichnet wird (Lukas 3,7; Epheser 5,6; Kolosser 3,6; 1.Thessalonicher 1,10), vor dem nur Jesus rettet.
Der Römerbrief stellt diese Thematik sehr kompakt dar:
Denn Gottes Zorn wird vom Himmel her offenbart über alles gottlose Wesen und alle Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten.
Römer 1,18
Gottes Zorn gilt zuerst dem Wesen der Sünde. Im Sinne der Rechtssicht Gottes und seiner Rechtsprechung sind alle Menschen ungerecht und schuldig. Sie entsprechen nicht der Rechtsordnung Gottes. Hier wird allgemein gesagt, dass Sünde Gottes Zorn hervorruft. Ein Folge davon ist, dass Gott die Menschen in den Begierden ihrer Herzen und schändlichen Leidenschaften überlassen hat“. Der Mensch ist dadurch ein Gefangener seiner Begierden, ohne dass er zur wirklichen Befriedigung gelangt, ja im Gegenteil, diese Leidenschaften schaffen Leid. Gott lässt sie in der Verirrung, deren Ende der Tod und eine Ferne des Lebens Gottes ist.
Du aber mit deinem verstockten und unbußfertigen Herzen häufst dir selbst Zorn an auf den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes.
Römer 2,5
In Kapitel 2 ist von einem göttlichen Urteil die Rede. Immer deutlicher ist von Gottes Be- und Verurteilung die Rede, und damit verbunden der innige Aufruf zur Umkehr und damit zum ewigen Leben. Erfolgt keine Umkehr, bleibt nur noch das gerechte Gericht Gottes.
Ungnade und Zorn aber denen, die streitsüchtig sind und der Wahrheit nicht gehorchen, gehorchen aber der Ungerechtigkeit.
Römer 2,8
Auch hier ist der Zorn allgemein zu sehen als ein Aufwallen Gottes gegenüber dem Gegenstand des gerechten Zorns, nämlich den in der Ungerechtigkeit verharrenden Menschen.
Um wie viel mehr werden wir nun durch ihn bewahrt werden vor dem Zorn, nachdem wir jetzt durch sein Blut gerecht geworden sind!
Römer 5,9
Die ersten 9 Verse aus diesem Kapitel fassen das Thema des Zornes Gottes zusammen. Das Opfer Jesu am Kreuz hat den Zorn Gottes besänftigt und den gerechten, heiligen und eifernden Gott mit der Menschheit versöhnt. Möglich gemacht hat dieses allein Gottes Liebe, die dieses Opfer Jesu forderte und zuließ. Nun ist es durch Gottes Gnade möglich, durch den Glauben Frieden mit Gott und Zugang zu dieser Gnade zu bekommen. Folge ist, als nun real Versöhnte vor dem Zorn Gottes errettet und bewahrt zu sein.
Auch weitere Stellen über den Zorn Gottes in Römer 9, Römer 10 und Römer 12 sprechen vom allgemeinen Zorn und dem Gericht, jedoch nicht von einzelnen Auswirkungen im aktuellen Leben des Einzelnen.
Was Gott eigentlich möchteGott möchte uns aber vor Verlorenheit und Verdammnis retten, deshalb lädt er zur Umkehr ein, zum Glauben an Jesus Christus, damit ein Mensch mit Gott versöhnt werden kann. Die Basis dazu hat Gott unwiderruflich und unverrückbar gelegt: Kreuz und Auferstehung Jesu sind das Siegel seines Rettungs- und Versöhnungswerkes.
Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer aber dem Sohn nicht gehorsam ist, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm.
Johannes 3,36
Denn Gott hat uns nicht bestimmt zu zum Zorn, sondern dazu, das Heil zu erlangen durch unseren Herrn Jesus Christus.
1.Thessalonicher 5,9
Konkret: Ist Gottes Zorn...(a) ...wirksam hinter der direkten Bestrafung von Menschen? In der Bibel ist durchaus von der Folge der Sünde bis hin zum Tod die Rede. Wer sich auf Schuld und Ungehorsam gegen Gott einlässt und seine Einladung zur Umkehr ausschlägt, wird Auswirkungen der Sünde erleben müssen - manchmal auch direkt. Wer sich seinen Körper mit Drogen kaputt macht, darf sich schließlich nicht wundern, dass diese Drogen den Körper zerstören.
Solche Zusammenhänge werden vereinzelt und beispielhaft direkt mit Gottes Zorn in Zusammenhang gebracht. Hier gilt für Menschen, die mit Jesus leben, eher Gottes "züchtigendes Strafen", das Augen öffnet und zur Umkehr führen will. Jedoch muss erwähnt werden, dass Gott sich nicht verspotten lässt und dass wir ernten, was wir säen.
In diesem Zusammenhang gibt Gott Einzelne, Gruppen, Nationen, Völker z.B. den Sünden und den Folgen der Sünden hin und lässt das daraus erwachsende Leid und Elend zu.
(b) ...Ausdruck eines Vergeltungsprinzips? Vergeltung kommt generell nur Gott zu, er duldet nicht, wenn Menschen sich von ihm abwenden, und er straft.Vor allem anhand der Geschichte Israels wird deutlich, wie dies aussieht: Wer den heiligen Gott mit Füßen tritt, darf sich nicht über dessen gerechte Reaktion wundern.
In diesem Zusammenhang darf aber niemals Gottes Liebe, Gnade und Barmherzigkeit aus den Augen verloren werden. Es ist aber ein sehr häufiger Fall, dass dort, wo Gott und sein Recht offensichtlich mit Füßen getreten werden, früher oder später entsprechende Folgen eintreten.
(c) ...schuld am Leid in der Welt? Allgemeines Leid in dieser Welt ist in erster Linie eine Folge des Sündenfalls und der damit verbundenen Trennung von Gott. Durch diese Ursünde kamen Schuld, Schmerz, Leid und der Tod in diese Welt.
Römer 1 zeigt jedoch auch, das Gottes Zorn ihn dazu veranlasst, die Menschen der Leid schaffenden Sünde zu überlassen.
(d) ...verantwortlich dafür, wenn Menschen verunglücken? Jedem Menschen stoßen persönliche Schicksale unterschiedlicher Härte zu. Dass Unfälle passieren, tragische Ereignisse und dergleichen, ist eine Gegebenheit dieser Welt.
Was aber an Einzelschicksalen geschieht, kann sowohl Gottes Eingreifen sein (um uns zurecht zu bringen) oder eine konkrete Folge einer Sünde. Beim übermäßige Trinken von Alkohol wird beispielsweise mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Leber und so manches andere bis hin zu Beziehungen zerstört.
Steckt Gott immer hinter Schicksalsschlägen und Krankheit?
Dass Schicksalsschläge und Krankheit nicht mit Gottes Strafe für Sünden zu tun haben muss, zeigt folgendes Jesus-Wort:
Erinnert euch an die achtzehn Leute, die starben, als der Turm von Siloah einstürzte. Glaubt ihr wirklich, daß ausgerechnet sie die schlimmsten Sünder in Jerusalem waren?
Lukas 13,4
Jesus sagt damit, dass nicht das spezielle Ereignis auf ein konkretes strafendes Eingreifen Gottes hinweisen muss. Aber diese Ereignisse sind letztendlich Bestandteil einer kaputten Welt, die Erlösung und Rettung durch Gott braucht!